Mit diesen Recher­chen möchten wir über den Ber­liner Neo­nazi Chris­tian Schmidt infor­mieren. Schmidt selbst, als auch seine ver­stärkte Prä­senz bei rechten Aktionen, wurden in letzter Zeit nur unzu­rei­chend beleuchtet. Hiermit wollen wir Nachbar_innen, Bekannte und Arbeitgeber_innen über die Akti­vi­täten von Chris­tian Schmidt und die mili­tanten Struk­turen in denen er aktiv ist infor­mieren.

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Chris­tian Paul Schmidt, Jahr­gang 1989, tritt seit 2008 als Teil­nehmer neo­na­zis­ti­scher Ver­an­stal­tungen, vor allem im Raum Berlin-Brandenburg in Erschei­nung. Seit dem Jahr 2011 ist er im Neo­na­zi­netz­werk „Natio­naler Wider­stand Berlin“ (NW-Berlin) aktiv. An der Durch­füh­rung von Aktionen der mili­tanten Neo­na­zi­truppe ist er stetig betei­ligt. Zudem ist er in die Struk­turen der NPD-Jugendorganisation „Junge Natio­nal­de­mo­kraten“ (JN) ein­ge­bunden.

Seit Beginn des Jahres 2013 tut er sich regel­mäßig durch das Abfo­to­gra­fieren poli­ti­scher Gegner_innen hervor. So zum Bei­spiel in Berlin-Buch, wo er sich am 2. März 2013 mit wei­teren ver­mummten Neo­nazis auf einem Balkon pos­tierte, um Men­schen ein­zu­schüch­tern, die sich auf der Straße ver­sam­melt hatten, um Neo­na­zi­pro­pa­ganda zu ent­fernten. Einer der Anti­fa­schisten wurde Tags darauf von zwei Neo­nazis abge­passt, bedroht und bei einem wei­teren Auf­ein­an­der­treffen durch die Stadt gejagt.

Nicht nur mit Anti-Antifa-Arbeit, und damit der Bei­hilfe zur Ein­schüch­te­rung und Bedro­hung von poli­ti­schen Gegner_innen, tritt Schmidt in Erschei­nung. Schmidt selbst ist durch meh­rere Fälle von Bedro­hung und kör­per­liche Über­griffe akten­kundig.



Von den „Freinen Natio­na­listen Berlin-Mitte”…

8. Mai 2008
Berlin-Buckow

Chris­tian Schmidt nimmt an einer Saal­ver­an­stal­tung der NPD in Berlin-Buckow teil.

19. Juli 2008
Berlin-Lankwitz

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Schmidt nimmt mit wei­teren Pan­kower Neo­nazis an einer Saal­ver­an­stal­tung der NPD in Berlin-Lankwitz teil.

4. Oktober 2008
Königs Wus­ter­hausen

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Schmidt betei­ligt sich an einem Auf­marsch freier Kame­rad­schaften.

2. März 2010
Berlin-Weißensee

Unweit von Schmidts Wohnort im Kom­po­nis­ten­viertel werden rechte Parolen, Haken­kreuze und Schrift­züge, die u.a. für die Home­page des „Natio­nalen Wider­standes Berlin“ werben, ent­deckt.

1. Mai 2010
Berlin-Charlottenburg

Schmidt betei­ligt sich an einer unan­ge­mel­deten Spontan­de­mons­tra­tion. Unmit­telbar vor der Aktion kommt es zu Fla­schen­würfen auf Poli­zei­be­amte. Nachdem die Polizei die mehr als 100 Teilnehmer_innen stoppt, werden u.a. Messer, Schlag­stöcke und CS-Gas gefunden.

4. Mai 2010
Berlin-Weißensee

Im Kom­po­nis­ten­viertel werden aber­mals Nazi­pa­rolen gesprüht.

8. Mai 2010
Bran­den­burg a. d. Havel

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Schmidt und die FNBM nehmen an einem Nazi­auf­marsch in Brandenburg/Havel teil.

23. Mai 2010
Berlin-Mitte

Nach einem Angriff auf Jugend­liche am S-Bahnhof Fried­rich­straße, bei denen es sich laut NFBM um „pol­ni­sche Homo­se­xu­elle” gehan­delt habe, werden Chris­tian Schmidt und der Neo­nazi Falk Isern­hagen fest­ge­nommen.

5. Juni 2010
Hil­des­heim, Nie­der­sa­schen

Am soge­nannten „Tag der deut­schen Zukunft” betei­ligt sich Schmidt in Hil­des­heim an einen Auf­marsch gegen Asylbewerber_innen.

19. Juni 2010
Straus­berg, Bran­den­burg

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Schmidt und die FNBM betei­ligen sich an einem Auf­marsch „Gegen Linke Gewalt“, der später ver­bo­tenen Kame­rad­schaft Mär­kisch Oder Barnim (KMOB).

10. Juli 2010
Berlin-Weißensee

Zehn Neo­nazis aus dem Spek­trum der FNBM ver­kleben NPD-Propaganda. Kurz vor Errei­chen des alter­na­tiven Kul­tur­zen­trums KuBiZ werden sie von der Polizei gestellt. Ein Poli­zei­spre­cher gegen­über der taz: “Die Männer führten zwei Tele­skop­schlag­stöcke, zwei Dosen Pfef­fer­spray, zwei Tep­pich­messer und eine Farb­spray­dose mit.” Mit dabei: Chris­tian Schmidt.

15. August 2010
Bad Nenn­dorf, Nie­der­sachsen

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Schmidt betei­ligt sich am revi­sio­nis­ti­schen „Trau­er­marsch“ in Bad Nenn­dorf.

19. August 2010
Berlin-Weißensee

Kom­po­nis­ten­viertel, unweit von Schmidts Wohn­adresse, werden meh­rere Parolen mit anti­se­mi­ti­schem, ras­sis­ti­schem und natio­nal­so­zia­lis­ti­schem Inhalt an einem Spring­brunnen hin­ter­lasen. Poli­zei­be­amte stellten neben SS-Runen, Haken­kreuzen und „rechten“ Zah­len­codes auch durch­ge­stri­chene David­sterne und wei­tere Parolen fest.

28. August 2010
Berlin-Weißensee

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Zeitnah zu einer anti­fa­schis­ti­schen Demons­tra­tion vor Schmidts Wohnort, ver­su­chen rund 10 Neo­nazis eine Spontan­de­mons­tra­tion auf dem Wei­ßensser „Blu­men­fest“ durchz­führen. Ein ver­suchter Angriff auf drei Antifaschist_innen kann nur ver­hin­dert werden, indem wei­tere Antifaschist_innen und Poli­zei­be­amte dazwi­schen gehen. Nachdem auch anwe­sende Presse bedroht wird, erhalten die Neo­nazis Platz­ver­weise. Schmidt fällt dabei als beson­ders aggressiv auf.

2. Sep­tember 2010
Berlin-Prenzlauer Berg

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Auf dem St.-Nikolai-Friedhof in der Prenz­lauer Allee gedenken Schmidt und wei­tere Neo­nazis dem SA-Sturmführer Horst Wessel.

18. Sep­tember 2010
Berlin-Schöneweide

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Schmidt und wei­tere Neo­nazis der FNBM betei­ligen sich an einer NPD-Kundgebung gegen „Über­frem­dung”.

2. Oktober 2010
Hal­ber­stadt, Sachsen-Anhalt

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Schmidt und wei­tere Neo­nazis der FNBM nehmen an einem Neo­na­zi­auf­marsch der JN teil. Sie tragen dabei ein Trans­pa­rent mit wort­ge­treuem Bezug zum his­to­ri­schen Natio­nal­so­zia­lismus.

15. Oktober 2010
Leipzig, Sachsen

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Schmidt und wei­tere Neo­nazis aus dem Spek­trum der FNBM werden bei einem unan­ge­mel­deten Spon­tan­auf­marsch in Leipzig in Gewahrsam genommen.

23. Oktober 2010
Neu­stre­litz, Bran­den­burg

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Schmidt nimmt an einem Neo­na­zi­auf­marsch in Neu­stre­litz teil.

2. November 2010
Berlin-Reinickendorf

In der Nähe seiner dama­ligen Arbeits­stelle, am U-Bahnhof Holz­hauser Straße, werden rechte Parolen gesprüht. Schmidt arbeitet zu diesem Zeit­punkt im Rahmen seiner Aus­bil­dung zum Ein­zel­han­dels­kauf­mann in der LIDL-Filiale in der Holz­hauser Str. 168.

11. Januar 2011
Mag­de­burg, Sachsen-Anhalt

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Schmidt nimmt am geschichts­re­vi­sio­nis­ti­schen „Trau­er­marsch” teil.

16. Januar 2011
Berlin-Pankow

Schmidt nimmt mit wei­teren Ber­liner Neo­nazis, u.a. von der „Natio­na­lis­ti­schen Befrei­ungs­front Berlin“ und dem NW-Berlin an einem „Hel­den­ge­denken“ teil.

13. Februar 2011
Dresden, Sachsen

Schmidt nimmt an einem Neo­na­zi­auf­marsch anläss­lich des Jah­res­tages der alli­ierten Bom­bar­die­rung Dres­dens teil und trägt dabei das Trans­pa­rent des NW-Berlin.

1. Mai 2011
Halle, Sachsen-Anhalt

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Schmidt nimmt an einem Neonazi-Aufmarsch in Halle teil.

14. Mai 2011
Berlin-Kreuzberg

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120 Neo­nazis aus dem gesamten Bun­des­ge­biet mar­schieren auf dem Meh­ring­damm gegen „kri­mi­nelle Aus­länder” auf. Der Auf­marsch ist Teil der “Aus­länder raus!”-Kampagne des NW-Berlin. Wäh­rend des Auf­marsch­ve­r­u­sches kommt es zu Hetz­jagdten auf Migrant_innen im U-Bhf. Meh­ring­damm. Unter den Augen der Polizei werden Gegendemonstrant_innen ange­griffen. Chris­tian Schmidt befinde sich in der Gruppe der Angreifer_innen und steht des­wegen später vor Gericht.

17. Juni 2011
Berlin-Mitte

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Schmidt betei­ligt sich an einer NPD-Kundgebung vor dem Karl-Liebknecht-Haus, der Par­tei­zen­trale der Partei „Die Linke“.

18. Juni 2011
Berlin-Prenzlauer Berg

Am Mühlenberg-Center führt die NPD einen Info­stand durch. Unter den anwe­senden Neo­nazis befindet sich neben Sandor Makai, Kris­tian Lindner und dem ehe­ma­ligen Rechts­ter­ro­risten Marcus Bischoff, auch Chris­tian Schmidt.

25. Juni 2011
Berlin-Weißensee

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Schmidt betreut einen Info­stand der NPD, an dem sich Fla­schen, Steine und Holz­latten befinden. Die meisten der 17 anwe­senden wei­teren Neo­nazis sind Mit­glieder des Pan­kower NPD-Verbands.

27. Juni 2011
Berlin-Schöneweide

Schmidt und wei­tere stadt­be­kannte Neo­nazis ver­su­chen im Umfeld der Neo­na­zikneipe „Zum Henker“ Zivil­be­amte der Ber­liner Polizei anzu­greifen, die sie für Linke halten. Bei einer darauf fol­genden Kon­trolle der zum Teil ver­mummten Neo­nazis und des Lokals werden Waffen sicher­ge­stellt.

4. August 2011
Berlin-Lichtenberg

In der Umge­bung seiner neuen Wohn­an­schrift, in der Rum­mels­burger Straße in Lich­ten­berg, zer­stört Schmidt in der Nacht zum 4. August jeg­liche Wahl­pla­kate und klebt eine Viel­zahl von NPD-Aufklebern. Am nächsten Tag werden NPD-Plakate auf­ge­hängt. In vielen Teilen des Weit­ling­kiezes gab es ein ver­gleich­bares Vor­gehen.

7. August 2011
Berlin-Lichtenberg

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Schmidt hängt NPD-Plakate in der Lands­berger Allee auf. Mit dabei: der bun­des­weit aktive Neonazi-Kader Dieter Rief­ling (u.a. Freie Kame­rad­schaften, NPD, Ex-FAP).

23. August 2011
Berlin-Weißensee

In Wei­ßensee pla­ka­tiert Schmidt für die NPD.

28. August 2011
Berlin-Mitte

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Schmidt nimmt an einer ras­sis­ti­schen Kund­ge­bung auf dem Pots­damer Platz teil. ()

8. Sep­tember 2011
Berlin-Moabit

Schmidt nimmt als Beob­achter am Pro­zess des Meck­len­burger Neo­nazis Lutz Giesen teil.

17. Juni 2012
Berlin-Friedrichshain

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Schmidt nimmt an einer NPD-Kundgebung am Straus­berger Platz teil.

12. Januar 2013
Mag­de­burg, Sachsen-Anhalt

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Schmidt betä­tigt sich beim geschichts­re­vi­sio­nis­ti­schen „Trau­er­marsch” als Anti-Antifa-Fotograf.

16. Februar 2013
Berlin-Neukölln

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Schmidt nimmt als Anti-Antifafotograf an einer NPD-Veranstaltung im Gemein­schafts­haus Gro­pi­us­stadt teil.

2. März 2013
Berlin-Buch

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Wäh­rend eines Putz­spa­zier­gangs, bei dem Bucher Bürger_innen und linke Gruppen Neo­na­zi­pro­pa­ganda ent­fernen, foto­gra­fieren Schmidt und wei­tere Neo­nazis von ver­schie­denen Bal­konen die Teilnehmer_innen ab.

19. April 2013
Berlin-Buch

Neo­nazis pro­vo­zieren an einem Info­stand der Partei DIE LINKE, wäh­rend Schmidt die Teilnehmer_innen abfo­to­gra­fiert.

5. Mai 2013
Berlin-Buch

Mit­glieder der Links­ju­gend ste­cken Flug­blätter in Buch. Im Anschluß werden sie von Chris­tian Schmidt und David Gudra (NW-Berlin) abfo­to­gra­fiert, bis zum Bahnhof ver­folgt und bedroht.

19. Mai 2013
Berlin-Buch

Wäh­rend eines anti­fa­schis­ti­schen Putz­spa­zier­gangs zeigt Schmidt Mit­glieder der Links­ju­gend und der Pira­ten­partei unter der Behaup­tung an, sie hätten ihn ange­griffen, um an deren Namen und Adressen zu gelangen.

8. Juni 2013
Bernau, Bran­den­burg

Auf dem Hus­si­ten­fest foto­gra­fiert Schmidt gezielt den Stand des anti­fa­schis­ti­schen Jugend­clubs DOSTO und ver­sucht Besu­cher– und die Betreiber_innen ein­zu­schüch­tern. Er befindet sich in Beglei­tung der Bar­nimer NPD-Funktionär_innen Aileen und Andreas Rokhol, sowie wei­teren Neo­nazis der Kame­rad­schaft „Bar­nimer Freund­schaft“.

5. Juli 2013
Berlin-Buch

In Buch findet ein offenes Bür­ger­treffen statt (Schwer­punkt: Geschichts­for­schung). Eine Gruppe von vier Neo­nazis pos­tiert sich vor dem Gebäude. Unter ihnen Chris­tian Schmidt, der die Teilnehmer_innen abfo­to­gra­fiert.

20. August 2013
Berlin-Hellersdorf

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Auf einer NPD-Kundgebung gegen die geplante Flücht­lings­un­ter­kunft in Hel­lers­dorf foto­gra­fiert Schmidt gezielt Gegendemonstrant_innen.

28. August 2013
Berlin-Buch

Die NPD Pankow stört ein inter­kul­tu­relles Bür­ger­fest in Buch. Neben Schmidt und Bucher Neo­nazis sind u.a. der ehe­ma­lige Rechts­ter­ro­rist Marcus Bischoff und der NPD-Funktionär Uwe Meenen zue­gegen.

6. August 2013
Berlin-Weißensee

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Sieben Neo­nazis hängen NPD-Plakate in Wei­ßensee auf, wobei Schmidt anwe­sende Antifaschist_innen mit Glas­fla­schen bedroht.

5. November 2013
Berlin-Buch

Chris­tian Schmidt und wei­tere Neo­nazis beob­achten die Vor­füh­rung des anti­fa­schis­ti­schen Films „»Blut muss fließen« — Under­cover unter Nazis“ im Bucher Bür­ger­haus. Als zwei Gäste die Ver­an­stal­tung ver­lassen, werden sie von den Neo­nazis durch die Stadt ver­folgt.

4. Dezember 2013
Zeper­nick, Bran­den­burg

Schmidt nimmt als Anti-Antifafotograf an einer NPD-Kundgebung gegen eine Not­un­ter­kunft für Geflüch­tete teil.

Schmidt begann seine orga­ni­sierte neo­na­zis­ti­sche Lauf­bahn bei den „Freien Natio­na­listen Berlin Mitte“ (FNBM), einer Neo­na­zi­ka­me­rad­schaft, die im Jahre 2010 vor allem in Berlin-Wedding und den angren­zenden Bezirken durch eine Serie von Sach­be­schä­di­gungen, Gewalt­taten und Pro­pa­gan­da­ak­tionen auf sich auf­merksam machte und in jener Zeit regel­mäßig an Neo­na­zi­auf­mär­schen teil­nahm.

Aktio­nismus und Gewalt

Schon kurz nach ihrer Grün­dung beschmierten die FNBM ein Wed­dinger Haus­pro­jekt mit rechten Parolen. Kurz darauf wurden bei einem in der Nähe befind­li­chen Wohn­pro­jekt die Scheiben ein­ge­worfen. Diese und wei­tere Aktionen wurden auf der Web­site der FNBM glo­ri­fi­ziert und zum Teil in Bil­dern doku­men­tiert. Die dar­über hin­aus­ge­henden Inhalte der Web­site reichten von geschichts­re­vi­sio­nis­ti­schen Texten und der Ver­herr­li­chung des his­to­ri­schen Natio­nal­so­zia­lismus, bis hin zu popu­lis­ti­schen For­de­rungen wie „Todes­strafe für Kin­der­schänder“, sowie Fein­des­listen und Gewalt­an­dro­hungen gegen­über ver­meint­li­chen poli­ti­schen Gegner_innen. Schmidt gehörte zu den regel­mä­ßigen Autor_innen der neo­na­zis­ti­schen Web­site.

Auch Gewalt­taten durch die FNBM blieben nicht aus. Im Sommer 2010 folgten meh­rere Über­griffe auf Migrant_nnen und ver­meint­liche poli­ti­sche Gegner_innen, an denen auch Chris­tian Schmidt betei­ligt war. So atta­ckierten Mit­glieder der FNBM am 25. Mai 2010 eine Gruppe Jugend­li­cher auf dem S-Bahnhof Fried­rich­straße. Die beiden FNBM’ler Falk Isern­haben und Chris­tian Schmidt wurden in dem Zusam­men­hang wegen Kör­per­ver­let­zung ange­zeigt. Anschlie­ßend brüs­teten sich die FNBM mit dem Über­griff auf ihrer Home­page und gaben sich dabei selbst ras­sis­ti­sche und homo­phobe Motive.

Am 7. Mai 2010 trafen Mit­glieder der FNBM bei einer Pro­pa­gan­da­ak­tion im Wed­ding auf Men­schen, die sie dem linken Spek­trum zuord­neten. Steve Hen­ning, Kopf der Kame­rad­schaft FNBM, besprühte die Ange­grif­fenen mit Pfef­fer­spray, wäh­rend die anderen Neo­nazis, unter denen sich auch Chris­tian Schmidt befand, gegen­über den Ange­grif­fenen eine dro­hende Hal­tung ein­nahmen.

Ab Juli 2010 stellte Chris­tian Schmidt der Kame­rad­schaft die elter­liche Woh­nung in der Bizet­straße als Rück­zugs­raum für Aktionen in Wei­ßensee zur Ver­fü­gung, wovon die Kam­de­rad­schaft in der Fol­ge­zeit mehr­fach gebrauch machte. Rechte Parolen und Haken­kreuze wurden über meh­rere Monate regel­mäßig im Umfeld gesprüht und in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 2010 wurden Schmidt und wei­tere Neo­nazis aus dem Spek­trum der FNBM von der Polizei dabei gestellt, wie sie ver­suchten auf das Gelände des alter­na­tiven Wohn­pro­jekts KUBIZ zu gelangen. Mit­ge­führte Pfef­fer­sprays, Tep­pich­messer und zwei Tele­skop­schlag­stöcke ließen von einem geplanten Angriff aus­gehen. Als Antifaschist_innen nach wei­teren Pro­pa­gan­da­ak­tionen und einem zweiten ver­ei­telten Angriffs­ver­such auf das KUBIZ Ende August 2010 in Wei­ßensee zu einer Demons­tra­tion auf­riefen, ver­suchten Anhänger_innen der FNBM eine Stunde vorher eine Spontan­de­mons­tra­tion auf dem nahe gele­genen Blu­men­fest durch­zu­führen. Hierbei kam es zu Bedro­hungen und ver­suchten Angriffen auf Presservertreter_innen, bei denen sich Chris­tian Schmidt beson­ders her­vortat.

Trans­for­ma­tion

Nach einer Haus­durch­su­chung bei einem Mit­glied der Kame­rad­schaft, erklärten die FNBM im Sep­tember 2010 ihre Auf­lö­sung. Chris­tian Schmidt und andere grün­deten par­allel das Label „Natio­na­lis­ti­sche Befrei­ungs­front Berlin“ (NBFB) das zeitnah im „Natio­nalen Wider­stand Berlin“ (NW-Berlin) auf­ging.



…zum „Natio­nalen Wider­stand Berlin“

Nicht nur Chris­tian Schmidts ehe­ma­lige Kame­rad­schaft, auch die seit Ende 2009 ver­bo­tene Orga­ni­sa­tion „Front­bann 24“ ging anschlie­ßend in die Struk­turen des NW-Berlin über. Der NW-Berlin, der selbst aus den ver­bo­te­nenen Gruppen “Kame­rad­schaft Tor” (KS-Tor) und “Ber­liner alter­na­tive Südost” (BASO) her­vor­ge­gangen war, erfüllt somit die Funk­tion eines Auf­fang­be­ckens bei Ver­boten und geschei­terten Orga­ni­sie­rungs­an­sätzen der Ber­liner Neo­na­zi­szene. So gelang es nach län­gerer Zeit der poli­ti­schen Zer­fa­se­rung, Neo­nazis, vor allem aus den Bezirken aus Pankow, Neu­kölln und Treptow, in orga­ni­sierte Struk­turen zu inte­grieren. Auf­mär­sche, lokale Kam­pa­gnen, Info­stände oder Hilfe beim NPD-Wahlkampf, der NW-Berlin ist feder­füh­rend beim neo­na­zis­ti­schen Aktio­nismus in Berlin. Von 2005 bis 2011 orga­ni­sierte der NW-Berlin min­des­tens 20 Auf­mär­sche, zahl­reiche Kund­ge­bungen und Info­stände sowie Stör­ak­tionen bei poli­ti­schen Gegner_innen.

Anti-Antifa-Aktivitäten

Ein wei­teres Tätig­keits­feld des NW-Berlin stellt das Abfo­to­gra­fieren von poli­ti­schen Gegner_innen dar. Bilder und Namen wurden auf der mitt­ler­weile abge­schal­teten Inter­net­seite des NW-Berlin ver­öf­fent­licht und wan­derten in die Anti-Antifa-Archive. 2013 fällt Schmidt wäh­rend eines Neo­na­zi­auf­mar­sches in Mag­de­burg erst­mals durch das abfo­to­gra­fieren von Gegendemonstrant_innen auf. Am 2. März kommt es zu den ein­gangs erwähnten Gescheh­nissen um den soge­nannten „Putz­spa­zier­gang“ in Berlin-Buch, wo Schmidt und wei­tere ver­mummte Neo­nazis auf einem Balkon lauern. Wenig Später, am 19. April, pro­vo­zieren Neo­nazis in Buch eine Unter­schrif­ten­sam­mel­ak­tion der Links­partei. Schmidt foto­gra­fiert dabei die Teilnehmer_innen und am 19. Mai, wäh­rend eines wei­teren „anti­fa­schis­ti­schen Putz­spa­zier­gangs“ in Buch, zeigt Chris­tian Schmidt Mit­glieder der Links­ju­gend und der Pira­ten­partei unter der Behaup­tung an, sie hätten ihn ange­griffen, um an deren Namen und Adressen zu gelangen.

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Der­ar­tige „Anti-Antifa“-Tätigkeiten stellen für Neo­nazis keinen Selbst­zweck dar, viel­mehr sind sie Mittel zur Ein­schüch­te­rung und Vor­be­rei­tung von Gewalt­taten gegen­über ver­meint­li­chen und tat­säch­li­chen poli­ti­sche Gegner_innen. In den Jahren 2010 und 2011 gab es in Berlin allein zehn Brand­an­schläge, die in direktem Zusam­men­hang mit einer Liste linker Objekte standen, welche vom NW-Berlin im Internet ver­öf­fent­licht wurde. Haupt­säch­lich waren alter­na­tive Wohn­pro­jekte betroffen, aber auch Jugend­clubs und pri­vate Woh­nungen wurden atta­ckiert. Beson­ders hart traf es den Jugend­club der Falken, das Anton-Schmaus-Haus in Berlin-Britz. Dieser wurde drei mal mit Brand­sätzen atta­ckiert und brannte zuletzt bis auf die Grund­mauern nieder. Die Neu­köllner Neo­nazis Marcus Pohle und Robert Har­dege ver­übten bereits im Jahre 2008 meh­rere Bran­da­schläge auf Wohn­häuser, in denen Migrant_innen schliefen. Der NW-Berlin-Aktivist Julian Beyer, ein Freund von Pohle und Har­dege, stand zudem 2010 im Ver­dacht für den Brand­an­schlag auf das „Haus der Demo­kratie” in Zossen ver­ant­wort­lich zu sein. Er wurde in einem anderem Zusam­men­hang wegen Sach­be­schä­di­gung durch Brand­stif­tung ver­ur­teilt. Auf das Konto des näheren Umfeldes des Netz­werkes gehen zahl­reiche Gewalt­taten, wobei der Angriff auf einen PDS-Stand mit Signal­mu­ni­tion 2006, regel­mä­ßige im Lich­ten­berger Weit­ling­kiez (2006–2007) und ein Angriff mit Mes­sern und Reizgas wäh­rend des NPD-Wahlkampfes im Jahr 2011, in der öffent­li­chen Bericht­er­stat­tung her­vor­sta­chen.

Anhal­tende Gewalt­be­reit­schaft

Auch Schmidt fällt beim NW-Berlin wei­terhin durch Bedro­hungen und Gewal­taten auf. Als der NW-Berlin im Mai 2011 zur seiner „Aus­länder raus!”-Kampagne nach Berlin-Kreuzberg mobi­li­sierte, wobei es unter den Augen der Polizei zu Über­griffen auf Migrant_innen und Gegendemonstrant_innen kam, befand sich auch Chris­tian Schmidt in einer Gruppe aus der heraus Gegendemonstrant_innen mit Tritten und Schlägen atta­ckiert wurden, wes­wegen die Polizei im Nach­gang der Ereig­nisse u.a. auch seine Woh­nung durch­suchte. Einen Monat später ver­suchten Schmidt und wei­tere Neo­nazis im Umfeld der Neo­na­zikneipe „Zum Henker“ Zivil­be­amte der Ber­liner Polizei anzu­greifen, die sie für Linke hielten. Bei einer darauf fol­genden Kon­trolle der ver­mummten Neo­nazis und des Lokals wurden meh­rere Waffen sicher­ge­stellt. Am 5. Mai 2013 bedrohten Chris­tian Schmidt und David Gudra (NW-Berlin) Mit­glieder der Links­ju­gend in Buch und ver­folgten sie anschlie­ßend bis zum Bahnhof. Am 5. November 2013 belau­erten Schmidt und wei­tere Neo­nazis eine Vor­füh­rung des anti­fa­schis­ti­schen Films »Blut muss fließen« — „Under­cover unter Nazis“ im Bucher Bür­ger­haus. Zwei Gäste wurden im Anschluss der Ver­an­stal­tung bedroht und ver­folgt, konnten jedoch flüchten.

Ver­net­zung in Berlin-Buch

Im Laufe des Jahres 2012 zog Chris­tian Schmidt, der zwi­schen­zeit­lich in Berlin-Lichtenberg gewohnt hatte und auch dort durch neo­na­zis­ti­sche Akti­vi­täten in der Nach­bar­schaft auf­ge­fallen war, nach Berlin-Buch (Karower Straße 6, 13125 Berlin). Zur selben Zeit überzog die neu gegrün­dete Kame­rad­schaft „Freie Natio­na­listen Buch“ (FN-Buch) den Orts­teil regel­mäßig mit neo­na­zis­ti­scher Pro­pa­ganda. Über Schmidt fanden die FN-Buch nach kurzer Zeit Anschluss an die Struk­turen der Pan­kower JN/NPD, in deren Akti­vi­täten sie zun­ehe­mend ein­ge­bunden werden. So ver­kleben sie spä­tes­tens seit Mitte 2013 vor­wie­gend Mate­rial von JN und NPD und im Wahl­kampf war zudem zu beob­achten, dass sie die Par­tei­struk­turen auch tat­kräftig unter­stützen.

Ras­sis­ti­sche Facebook-Hetze

Seit dem Jah­res­wechsel 2013/2014 bestückt Chris­tian Schmidt die NPD-Tarnseite „Nein zum Heim in Pankow” auf Face­book mit Bil­dern, Gra­fiken und Mit­tei­lungen. Nach dem Vor­bild der mitt­ler­weile abge­schal­teten Face­book­seite der „Bür­ger­in­itia­tive Marzahn-Hellersdorf“, wird darauf ver­sucht, aus der ras­sis­ti­schen Mobil­ma­chung gegen in Hel­lers­dorf Profit zu schlagen und Stim­mungs­mache gegen eine neu eröff­nete Not­un­ter­kunft in der Pan­kower Müh­len­straße zu betreiben.



Neo­nazi mit Kun­den­kon­takt

Neben dem neo­na­zis­ti­schen Akti­vismus ver­sucht Schmidt auch in der bür­ger­li­chen Arbeits­welt Fuß zu fassen. Nach seinem Abgang von der Käthe-Kollwitz-Oberschule (Berlin-Prenzlauer Berg) im Jahre 2009, schloss er eine drei­jäh­rige Aus­bil­dung zum Ein­zel­han­dels­kauf­mann ab. In seinem dama­ligen Aus­bil­dungs­be­trieb, der LIDL-Filiale in der Holz­hauser Straße 168 (Berlin-Tegel), ließ er es sich nicht nehmen, mit Neonazi-T-Shirts auf der Arbeits­stelle zu erscheinen, was dort offenbar keinen Wider­spruch her­vor­rief. Wie sein der­zei­tiger Arbeit­geber, die Supermarkt-Kette REWE, mit neo­na­zis­ti­schen Ange­stellten ver­fährt, bleibt abzu­warten. Chris­tian Schmidt arbeitet seit 2012 in einer REWE-Filiale in Berlin Pankow (Ost­see­straße 23, 10409), wo er direkten Kun­den­kon­takt hat und u.a. mit Abrech­nungs­daten von Kund_innen in Kon­takt kommt. REWE sollte die Ver­ant­wor­tung gegen­über den eigenen Mitarbeiter_innen und Kund_innen wahr­nehmen. Ins­be­son­dere vor dem Hin­ter­grund der seit Sommer 2013 durch die NPD vor­an­ge­trie­benen Propaganda-Offensive gegen Geflüch­tete und Migrant_innen, zählt jede_r migran­ti­sche Ange­stellte und Kund_in zu den poten­ti­ellen Opfern ras­sis­ti­scher Hetze und Über­griffe. Auch wenn Schmidt bei REWE unauf­fäl­ligt an der Kasse arbeitet, bleibt er über­zeugter Natio­nal­so­zia­list und stellt spä­tes­tens ab Schich­tende eine ernst­zu­neh­mende Gefahr für Migrant_innen und Anders­den­kende dar.


Name: Chris­tian Paul Schmidt
Anschrift: Karower Straße 6, 13125 Berlin-Buch
Geburts­datum: 23. August 1989

Arbeits­stelle: REWE Markt Sandra Leh­mann oHG
Anschrift: Ost­see­straße 23, 10409 Berlin-Prenzlauer Berg
Telefon: 030 400 43 300
Geöffnet: Mo-Sa 7–22 Uhr


Per­so­nen­re­gister

Um zu ver­deut­li­chen in wel­chen Kreisen sich Chris­tian Schmidt bewegt, sollen einige Per­sonen der Ber­liner Neo­na­zi­szene im Fol­genden genauer beschrieben werden. Schmidt pflegt zu ihnen einen engen poli­ti­schen und per­sön­li­chen Kon­takt. Die meisten von ihnen waren bereits an Über­griffen und Propaganda-Aktionen betei­ligt.

David Gudra

schmidt_gudra_01David Gudras poli­ti­scher Arbeits­schwer­punkt ist der Kampf gegen den poli­ti­schen Gegner. So ist Gudra seit meheren Jahren für den Lich­ten­berger Teil des NW-Berlin als Anti-Antifa-Fotograf tätig und fällt bis heute durch Bedro­hungen und Aus­späh­ver­suche gegen­über Antifaschist_innen und alter­na­tiven Men­schen auf. Am 14. Juli 2006 griff Gudra mit einem wei­teren Neo­nazi in der Revaler Straße in Berlin-Friedrichshain Jugend­liche mit einem Schlag­stock an. Nach einem Auf­marsch im Juli 2007 griff er in Berlin-Pankow gemeinsam mit 15 wei­teren Neo­nazis Gegendemonstrant_innen an. Einen wei­teren Angriff dieser Art ver­übten er und wei­tere Neo­nazis am 19. Sep­tember 2008 in Fried­richs­hain. Ein Jugend­li­cher wurde von den Neo­nazis gejagd und mit Steinen beworfen.

Falk Isern­hagen

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War Mit­glied der FNBM und betei­ligte sich 25. Mai 2010 gemeinsam mit Chris­tian Schmidt an einem Über­griff. Nach einem Outing und meh­reren Inter­ven­tionen an seiner Berlin-Kreuzbegrer Wohn­an­schrift, der schließ­lich auch eine kör­per­liche Kon­fron­ta­tion folgte, nahm Isern­hagen nicht mehr an öffent­li­chen Akti­vi­täten der rechten Szene teil.

Gesine Schr­ader, geb. Henn­rich

schmidt_hennrichGesine Schr­ader ist ehe­ma­lige Vor­sit­zende des NPD-Kreisverbandes Marzahn-Hellersdorf, ehe­ma­lige Lan­des­vor­sit­zende des „Ring Natio­naler Freuen“ (RNF) Berlin und ehe­ma­lige Chefin der mitt­ler­weile ver­bo­tenen Kame­rad­schaft „Front­bann 24“, die sie sei­ner­zeit mit Uwe Dreisch in Abgren­zung zur NPD grün­dete. Die Kame­rad­schaft „Front­bann 24“, die sich an die 1924 gegrün­dete Vor­läu­fer­or­ga­ni­sa­tion der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Sturmab­tei­lung SA anlehnte, ver­herr­lichte explizit den his­to­ri­schen Natio­nal­so­zia­lismus. Bei einer Haus­durch­su­chung wurde in Schr­aders Woh­nung u.a. eine große Haken­kreuz­fahne beschlag­nahmt, die über ihrem Bett hing. Sie wurde mehr­mals ver­ur­teilt, z.B. im Dezember 2009 zu einer sie­ben­mo­na­tigen Haft­strafe ohne Bewäh­rung, wegen Jugend­ge­fähr­dung und Volks­ver­het­zung. Sie war Anmel­derin zahl­rei­cher Neo­na­zi­auf­mär­sche, wie bei­spiels­weise 2008 in Marzahn-Hellersdorf, als unter dem Motto „Unsere Kinder – Gegen Kin­des­miss­hand­lung, Ver­wahr­lo­sung unserer Kinder, Kin­der­schänder!“ ca. 300 auf­mar­schierten. Seit mit Sebas­tian Schmidtke ein Kopf der radi­ka­leren Freien Kame­rad­schaften den Posten des Ber­liner NPD Lan­des­vor­sit­zenden inne­hält, nähert sich Schr­ader wieder der NPD an.

Hagen Labahn

schmidt_labahn_kleinLabahn war Mit­glied er ver­bo­tenen Kame­rad­schaft “Front­bann 24” und ist heute im Umfeld der Pan­kower NPD aktiv. Zum Verbot des “Front­bann 24” siehe Gesine Schr­ader.





Sebas­tian Dahl

schmidt_dahlIm Jahr 2001 war Sebas­tian Dahl zusammen mit anderen für meh­rere Brand­an­schläge in Königs Wus­ter­hausen ver­ant­wort­lich. Es wurde ver­sucht Molotov-Cocktails auf die Bühne eines Antifa-Festivals und auf Wohn­wagen eines Sinti und Roma-Camps zu werfen. In beiden Fällen kann nur von Glück die Rede sein, dass nie­mand dabei ums Leben kam. Dahl musste dar­aufhin eine fünf­jäh­rige Haft­strafe wegen ver­suchten Mordes in Tat­ein­heit mit einem Ver­stoß gegen das Waf­fen­ge­setz antreten, was ihn von einer wei­teren neo­na­zis­ti­schen Betä­ti­gung jedoch nicht abhielt. Im Juli 2010 ver­fasste Dahl eine Youtube-Grußbotschaft für rus­si­sche Neo­nazis, die wegen mili­tanter Aktionen inhaf­tiert wurden. Sebastia Dahl ist mitt­ler­weile der neo­na­zis­ti­schen Pseudo-Rockergruppierung »Van­dalen – Ario­ger­ma­ni­sche Kampf­ge­mein­schaft« zuzu­ordnen, betreibt Anti-Antifa-Arbeit und ist regel­mä­ßiger Gast auf neo­na­zis­ti­schen Auf­mär­schen.

Sebas­tian Schmidtke

Sebastian Schmidtke, NPD-Kundgebung, 3. September 2011Der 28-jährige Sebas­tian Schmidtke hält seit Jahren in der neo­na­zis­ti­schen Szene Ber­lins durch seine rege Anmel­de­tä­tig­keit, sowohl für die NPD als auch par­tei­lose Neo­nazis, eine Schlüs­sel­funk­tion inne, die nicht unwe­sent­lich für Schmidtkes Wahl zum Ber­liner NPD-Landesvorsitzenden im Februar 2012 gewesen sein dürfte. Immer wieder wurde Schmidtke mit der inzwi­schen abge­schal­teten Inter­net­seite des „Natio­nalen Wider­stands Berlin“ in Ver­bin­dung gebracht. Unter anderem fun­gierte er als press­recht­lich Ver­ant­wort­liche für Pro­pa­gan­da­ma­te­ria­lien des NW-Berlin. Auf der Seite wurden neben Dro­hungen und NS-Verherrlichenden Schriften auch Namen und Adressen linker Per­sonen und Pro­jekte gelistet. In Schö­ne­weide ver­treibt Schmidtke in seinem Laden­ge­schäft, „Hexogen“, nach eigenen Angaben „alles für den Akti­visten“. Kon­kret bedeutet das, neben Beklei­dung und teil­weise indi­zierten Rechts­rock­ver­öf­fent­li­chungen, u.a. auch Sturm­hauben, Schlag­stöcke und Pfef­fer­sprays.

Steve Hennig

schmidt_hennigSchon seit 2002 ist Steve Hennig in NPD-Kreisen aktiv. Nach Ver­bü­ßung einer mehr­jäh­rigen Haft­srtafe zog er Ende 2009 in den Wed­ding und grün­dete dort die aktio­nis­ti­sche Neonazi-Kameradschaft „Freie Natio­na­listen Berlin-Mitte“ (FNBM). In den Jahren 2010 und 2011 waren die FNBM fast all­wö­chent­lich auf neo­na­zis­ti­schen Aktionen und Ver­an­stal­tung zugegen. Hennig betei­ligte sich dabei auch an meh­reren Über­griffen. Nach anti­fa­schis­ti­schen Inter­ven­tionen verzog Hennig aus dem Wed­ding und mit zag­haftem Ein­setzen staat­li­cher Repres­sion lösten sich die FNBM auf. Wie die ver­blie­benen Teile der Kame­rad­schaft betä­tigte sich Hennig fortan im NW-Berlin, wo er auch im Jahre 2013 noch an Auf­mär­schen teil­nimmt.

Uwe Meenen

schmidt_meenenDer aus Bayern stam­mende Uwe Meenen bekleidet seit den 1980er Jahren hohe Posten in neo­na­zis­ti­schen Orga­ni­sa­tionen und enga­gierte sich in den 1990er Jahren als Mit­be­gründer im „Deut­schen Kolleg“ um den Anti­se­miten und Holo­caust­leuner Horst Mahler. Nach Infor­ma­tionen des ita­li­en­ti­schen Inlands­ge­heim­dienstes soll Meenen im März 2009 zusammen mit Ralf Wohl­leben und wei­teren NSU-Unterstützern in Süd­tirol an einem Treffen mit „Blood & Honour“-nahen Struk­turen der „Skin­heads Tirol – Sek­tion Meran“ haben. An die tiroler Neo­nazis sollen dabei 20.000€ unbe­kannter Her­kunft über­geben worden sein. Schon im Jahre 2008 hatten Meenen und Norman Bordin mit den süd­ti­roler Neo­nazis über »die Mög­lich­keit der Durch­füh­rung frem­den­feind­li­cher ›exem­pla­ri­scher Aktionen‹ dis­ku­tiert und eine detail­lierte Kar­ten­aus­wer­tung vor­ge­nommen, um Geschäfte aus­findig zu machen, die von außer­eu­ro­päi­schen Staats­an­ge­hö­rigen geführt werden«, so der AISI. Nachdem ita­lie­ni­sche Behörden die rechts­ter­ro­ris­ti­schen Struk­turen im April 2008 auf­ge­deckt hatten, sollte das später über­ge­bene Geld offenbar der Finan­zie­rung von Pro­zess­kosten dienen. In der NPD zählt Meenen heute zu den füh­renden Köpfen, in Berlin trat er von Februar 2010 bis Früh­jahr 2012 als Lan­des­vor­sit­zender in Erschei­nung. Meenen wurde im Oktober 2012 wegen Volks­ver­het­zung zu acht Monaten Frei­heits­strafe auf Bewäh­rung und zu einer Geld­strafe von 1000€ ver­ur­teilt.

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