Das von der AVZ Event GMBH betrie­bene Logen­haus in der Emser Straße in Wil­mers­dorf war über Jahre hinweg Ver­an­stal­tungsort der neuen Rechten in Berlin. Ob der „Ber­liner Kolleg“ des „Junge Freiheit“-nahen „Insti­tuts für Staats­po­litik“, eine Ver­bands­ta­gung der deut­schen Bur­schen­schaft vom 29.​02. bis zum 02.​03.2008, die „Zwi­schen­tage“ im Oktober 2012 und 2013, oder der „Blaue Salon“ der „Alter­na­tive für Deutsch­land“. Doch damit könnte es nun ein Ende haben.

Nachdem es in neu­rechten Kreisen schon im Vor­feld des „Zwi­schen­tages“ im letzten Jahr einige Unklar­heiten um den Ver­an­stal­tungsort und eine Mög­liche Absage sei­tens des Logen­hauses gab, scheint Ger­hard Schermer, Betreiber des Logen­hauses, nun erst­mals gehan­delt zu haben. Die prak­ti­sche Antifa-Aktion nach dem „Zwi­schentag 2013″ dürfte dazu einiges bei­tragen haben.

Wie die neu­rechte „Sezes­sion“ berichtet, muss das jähr­lich statt­finde „Ber­liner Kolleg“ erst­mals in den Biblio­theks­räumen der „Biblio­thek für Kon­ser­va­tismus“ in der Fasa­nen­straße 4 in Char­lot­ten­burg statt­finden, da das Logen­haus den Miet­ver­trag mit dem IfS kün­digte. Das 23. „Ber­liner Kolleg“ am 1. Februar 2014 steht dieses Jahr unter dem Titel „Revi­sion der Urka­ta­strophe des 20. Jahr­hun­derts“ und befasst sich in geschichts­re­vi­sio­nis­ti­scher Weise mit dem Aus­bruch des 1. Welt­krieges. Die Refe­renten sind bekannte Akteure aus dem JF-nahen Sumpf der neuen Rechten: Prof. Dr. Hans Fenske, Prof. Dr. Günter Schold und Dr. Karl­heinz Weiß­mann. Einen Ein­druck vom 22. Ber­liner Kolleg bietet das Apabiz.

Auch wenn Charlottenburg-Wilmersdorf mit den Redak­ti­ons­räumen der „Jungen Frei­heit“, der Biblio­thek für Kon­ser­va­tismus“ und — bis vor kurzem — mit dem Logen­haus immer noch einer der zen­tralen Orte der neuen Rechten in Deutsch­land ist, ist es den­noch schön zu sehen, dass anti­fa­schis­ti­sche und zivil­ge­sell­schaft­liche Öffent­lich­keits­ar­beit erste Früchte tragen. Auch wenn die Absage des Logen­hauses nur ein erster kleiner Schritt ist.

Unserer Mei­nung nach ist die neue Rechte ein von der anti­fa­schis­ti­schen Szene in Berlin lange Zeit ver­nach­läs­sigtes Thema, das es auch jen­seits des „Zwi­schen­tages“ zu bear­beiten gilt. Um so mehr freuen wir uns, wenn Struk­turen wie Recherche & Aktion oder die Antifa F-Hain sich dem Thema annehmen.

Info­portal Charlottenburg-Wilmersdorf

Quelle: linksunten.indymedia.org, 17. Januar 2014

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